Parlamentarischer Staatssekretär und Bundestagsabgeordneter Dr. Jens Brandenburg (FDP) besuchte den Berufsorientierungstag der Parkringschule
St. Leon-Rot. Mit der Frage, was man nach dem Schulabschluss machen soll, lässt die Gemeinschaftsschule in St. Leon-Rot ihre Schülerinnen und Schüler nicht alleine. Ganz im Gegenteil: Ab Klasse 5 werden die jungen Menschen hier schrittweise an die Berufswelt herangeführt. Hierzu hat die Schule ein umfassendes Programm entwickelt, das beispielsweise den Besuch einer Berufsberatungs-Sprechstunde, das Absolvieren von vier Pflichtpraktika oder auch die Teilnahme am jährlichen Berufsorientierungstag beinhaltet.
Zum diesjährigen Berufsorientierungstag waren nicht nur viele mögliche Ausbildungsbetriebe aus der Region zu Gast, sondern auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg, seit 2021 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Schulleiter Axel Glanz begrüßte seine Gäste im Schülercafé und betonte, man wolle einen möglichst authentischen Blick auf die Abläufe geben und daher vor allem auch die Möglichkeit geben, in den Austausch mit den Schülerinnen und Schülern zu kommen. Mit großer Begeisterung berichteten diese im persönlichen Gespräch mit Brandenburg, wie sehr die besonderen Angebote der Schule ihnen bei der Frage nach dem beruflichen Weg geholfen hätten. Vor allem der Besuch von Job-Messen, aber auch das Angebot der festen Sprechstunde der Berufsberaterin Alexandra Göppinger von der Bundesagentur für Arbeit seien große Hilfen gewesen. Es ist daher wenig verwunderlich, dass alle von ihnen bereits sehr klar wissen, welche Ausbildung oder welches Studium sie nach ihrer Schulzeit beginnen möchten.
Die Bandbreite der Berufsziele ist vielfältig: Von der Architektin bis zum Schreiner ist alles dabei. Welche große Rolle die Eltern bei der Berufswahl spielen, erklärte Lena Stadtler als eine der drei Berufsorientierungsbeauftragten der Schule: „Wir sehen die Eltern als wichtige Partner und laden sie daher beispielsweise in den Unterricht ein, damit sie dort über den eigenen Job sprechen können. Aber wir wollen auch erreichen, dass unsere Schülerinnen und Schüler möglichst viele Berufsfelder kennenlernen, die sie vielleicht noch nicht vom Elternhaus her kennen.“
Für das besondere Engagement in Sachen Berufsvorbereitung ist die Schule bereits mehrfach mit dem Berufswahl-SIEGEL ausgezeichnet worden. Brandenburg lobte diese hervorragende Arbeit an der Schule: „Ich freue mich sehr, dass es auch im Rhein-Neckar-Raum so viele ausgezeichnete Schulen gibt, die sich die Berufsorientierung so zu Herzen nehmen.“ Das sei wichtig, um jungen Menschen neue Perspektiven zu eröffnen. Schließlich sei eine abgeschlossene Berufsausbildung die beste Voraussetzung für ein erfolgreiches Arbeitsleben. „Viele Betriebe suchen händeringend nach motivierten Auszubildenden. Denn unbesetzte Ausbildungsplätze heute sind der verschärfte Fachkräftemangel von morgen“, so der Staatssekretär. Bei der großen Vielfalt von über 300 Ausbildungsberufen sei für jeden etwas dabei.
Nach dem Austausch im Schülercafé bot sich ein Einblick in einen der Workshops, der für die Schülerinnen und Schüler zum Berufsorientierungstag konzipiert wurde: Unterschiedliche Unternehmen durften sich als potenzielle Arbeitgeber vorstellen und dabei auf die Fragen der Klasse eingehen. Zwei Azubis von Smurfit Kappa konnten so aus erster Hand berichten, welche Möglichkeiten der Hersteller von Verpackungsmaterialien für sie bietet.
Die Liste an Unternehmen, mit denen die Schule mittlerweile kooperiert, ist lang. „Viele Unternehmen sind da sehr offen, weil sie sich aktiv um neue Arbeitskräfte bemühen“, sagte Kristina Kilian, ebenfalls Berufsorientierungsbeauftragten der Schule. Dem kann auch Claudia Orth, die als Vertreterin der Handwerkskammer eingeladen war, zustimmen. „Beim aktuellen Mangel an Arbeitskräften sind die Unternehmen sehr offen für Kooperationen mit Schulen. Ich kenne Traditionsunternehmen, die bereits dicht machen müssen, einfach weil sie keine neuen Leute mehr finden.“
Auch deshalb habe die Bundesbildungsministerin die Exzellenzinitiative Berufliche Bildung auf den Weg gebracht, betonte Brandenburg. Die Investitionen in die Berufsorientierung hat das Ministerium verstärkt. Man wolle wieder mehr junge Menschen für die berufliche Ausbildung gewinnen. Die vielen Eindrücke an der Parkringschule seien ihm ein motivierender Ansporn. Dem Wunsch von einer Schülerin, wonach es auch an anderen Schulen so viele Angebote zur Berufsberatung geben solle, schloss er sich gerne an.