Archiv für den Monat: Juni 2018

Sommerfest der Parkringschule

Die Parkringschule St. Leon-Rot lädt im Rahmen ihres 50-jährigen Bestehens alle Interessierten zum Schulsommerfest ein: Es findet am Samstag, 30. Juni, ab 15 Uhr statt. Bis zirka 21 Uhr werden die Schüler vielfältige und abwechslungsreiche Aktivitäten anbieten. Ab 16 Uhr wird die Bühne mit einem Karaoke-Angebot eröffnet. Ab 17.30 Uhr folgt ein buntes Programm mit musikalischen, tänzerischen und akrobatischen Beiträgen der Kinder und der Kooperationspartner. Für das leibliche Wohl sorgt der Elternbeirat.

 

Picknick auf dem Schulhof – Diner en Blanc

Mit dem Dîner en Blanc feierte die Parkringschule in ihrem Jubiläumsjahr eine Premiere
von Sabine Hebbelmann

St. Leon-Rot. Mit einem Dîner en Blanc hat die Parkringschule im Jubiläumsjahr die Verbundenheit der Schule mit der Gemeinde gefeiert. Es ist ein Angebot für jedes Alter und für die ganze Familie, betont Schulleiter Axel Glanz, der die Gäste zu dieser Premiere herzlich begrüßt. Schaut man sich um, so wird offensichtlich, dass dieses gut angenommen wird.

Auch wenn fast alle wie vorgeschrieben komplett in Weiß gekommen sind, ergibt sich doch ein bunter Stilmix und ein lebhaftes Bild. Farbenfrohe Kühltaschen unter weißen Tischdecken, Tupperbehälter zwischen Kerzenständern und weißem Porzellan, Kinder, die auf dem Schulhof herumtoben, Damen im Cocktailkleid vor Etageren und Golfer in Turnschuhen, die sich lässig auf dem Campingstuhl zurücklehnen. Vom Essen (drei Gänge!) bis zu den Kerzen hat jede Tischgemeinschaft ihre Sachen selbst mitgebracht. Die Tafelmusik steuert die Band Mony & the Firecrackers bei, die Songs von Norah Jones bis Tina Turner spielt.

Vorbild für das edle Picknick in St. Leon-Rot ist das Dîner en blanc Wiesloch, eine Art Flashmob-Dinner, das am 7. Juli zum dritten Mal stattfindet. Sogar die Band ist dieselbe. Die Idee entstand übrigens in den 1980er Jahren, nachdem eine überfüllte private Gartenparty in Paris spontan in den nahegelegenen Park „Bois de Boulogne“ verlegt wurde.

Die Kulisse bilden die vorzeigbaren Schulgebäude, die den Schulhof auf drei Seiten begrenzen. Die Gemeinschaftsschule sei wie eine Hand aufgebaut, erklärt der Schulleiter. Der Daumen sei der Fachtrakt, zwei Finger die Grundschule und zwei Finger die Klassen fünf bis zehn.

Ute David sitzt mit ihren Kolleginnen von den „Grundschul-Fingern“ an der langen Tafel und wedelt mit einem weißen Tuch. Das heißt nicht etwa Kapitulation, sondern ist der offizielle Startschuss für den ersten Gang. Bei den Lehrerinnen ist das eine cremige Süßkartoffel-Erdnuss-Suppe, die drei Freunde vom Golfclub gönnen sich standesgemäß Shrimps und Champagner und bei einer jungen Familie gibt es Cocktailtomaten und Käsespieße.

Zwei befreundete Pärchen, ehemalige Schüler der Parkringschule, lassen es sich bei Parmaschinken mit Melone und Antipasti gut gehen. Obwohl ihre Kinder ebenfalls an der Schule sind, haben sie sich für das Dîner einen Babysitter geleistet. Der laue Sommerabend in Weiß gefällt ihnen gut. „Wir vermissen nur ein paar alte Lehrer …“, macht eine den Anfang und dann geht’s los: „Die Frau Reiss!“ – „Theo Knopf!“ – „Ja, der Theo!“ – „Herr Stegmüller, das war mein Klassenlehrer“ – „Herr Brenzinger ist mit dem Fahrrad durch die Aula gefahren!“ – „Herr Planck war ein legendärer Musiklehrer, ich war in seinem Schülerchor Roter Kehlchen“ – „Mein Talent hat er nie erkannt …“ Und wie gefällt ihnen als Eltern die Gemeinschaftsschule? „Ich bin ganz arg begeistert, meine Tochter ist sehr motiviert“, lautet die Antwort.

Auch Annette Stegmüller von der Theatergruppe „Scheinwerfer“ hat im Schülerchor von Musiklehrer Planck mitgesungen. Sie war 15, als der Chor aus Anlass der Einweihung frisch gegründet wurde. Kuno Schnader kann sich ebenfalls noch gut an diesen Auftritt erinnern. Er war von 1966, also vom Baubeginn des neuen Schulgebäudes, bis 1977 Schulleiter, und wie er so am Grundschultisch sitzt, geht ihm Einiges durch den Kopf. „Alles hat sich verändert, das kann man gar nicht vergleichen“, sagt er. „1966 waren es 18 Lehrer und 750 Schüler, heute sind es über 40 Lehrer und 480 Schüler.“

Wieslocher Nachrichten – Walldorfer Rundschau vom Donnerstag, 21. Juni 2018, Seite 5 

Festschrift „50 Jahre Parkringschule St. Leon-Rot“

Wie sich die Schullandschaft verändert hat

Das zeigt auf 170 Seiten die Festschrift „50 Jahre Parkringschule St. Leon-Rot“

St. Leon-Rot. (kus) Zum 50-jährigen Bestehen der Parkringschule St. Leon-Rot ist eine 170 Seiten umfassende Festschrift erschienen, eine Gemeinschaftsarbeit der Schule und des Arbeitskreises Heimatgeschichte. In drei Teilen – „50 Jahre Parkringschule“, „Die Parkringschule stellt sich vor“ und „Streifzug durch die Roter Schulgeschichte“ – informiert die Broschüre über die bauliche und schulische Entwicklung des Schulzentrums und über die sich verändernden bildungspolitischen Anforderungen.

Die stets steigenden Schülerzahlen waren schon immer ein Thema in der ehemaligen Gemeinde Rot mit ihren kinderreichen Familien. Die Schulräume im ehemaligen Schul-, Rat- und Lehrerwohnhaus – heute Pfarrheim St. Mauritius – und im 1900 gebauten und 1934 erweiterten Schulgebäude in der Walldorfer Straße reichten nicht mehr aus, sodass erst der Bau der heutigen Parkringschule 1968 die Lösung brachte. 18 Lehrer unterrichteten im Jahr der Einweihung in überfüllten Klassen 750 Schüler, während heute für 450 Schüler 43 Lehrkräfte zur Verfügung stehen, ein deutliches Indiz, wie sich die schulische Landschaft verändert hat.

Die bis zur Einweihung des neuen Schulgebäudes widrigen Verhältnisse zwangen dazu, drei Klassen in das benachbarte „Gasthaus zur Blume“ und in die Zigarrenfabrik Wellensiek und Schalk auszulagern. Der Sportunterricht fiel bei Regen aus und der Physikunterricht beschränkte sich auf die Kreidephysik an der Wandtafel. Noch vor der Fertigstellung des Schulgebäudes bezog man schon 1967 mit vier Klassen den Trakt IV. Bretterstege führten von der Hauptstraße aus über den alten, noch nicht verdolten Kirrgraben und über den morastigen Grund zu den Klassenzimmern.

Im Kapitel „50 Jahre Parkringschule“ sind die Einweihungsfeier 1968 und die pädagogischen Initiativen unter den Schulleitern Kuno Schnader (1966-77), Wolfgang Bentzinger (1978-91), Hartwig Weik (1992-2002) und Gitta Beiner-Schulitz (2002-17) thematisiert. Auch die baulichen Weiterentwicklungen finden ihre Erwähnung. Im Jubiläumsjahr verfügt die Gemeinschaftschule mit Werkrealschule über 25 Klassenzimmer und nach Fertigstellung des im Bau befindlichen Mittelgebäudes über neun Fachräume, drei Differenzierungsräume für die Inklusion und zwei Lernateliers. Die Multifunktionshalle mit Kinderhaus und die Mensa bieten ideale Voraussetzungen für den Ganztagsbetrieb.

Unter dem Leitbild „Bausteine fürs Leben“ mit ihren tragenden Werten Gerechtigkeit, Zuverlässigkeit und Mitmenschlichkeit stellt sich die „Parkringschule heute“, die unter Leitung von Rektor Axel Glanz steht, in der Festschrift vor, dabei gibt es viele Informationen über Akteure und Angebote des Schullebens.

„Der Streifzug durch die Roter Schulgeschichte“, der im 17. Jahrhundert beginnt, vermittelt Eindrücke über die schulische Situation, als das Schulwesen in den Gemeinden am Bruhrain unter der Aufsicht der fürstbischöflichen speyerischen Herrschaft stand. „Wenn Mauern erzählen könnten“: Unter diesem Titel schildert die Broschüre das Schulwesen im 19. Jahrhundert. Ausschnitte aus den „Synodenprotokollen der Geistlichen als auch Großherzoglichen Schulaufsicht“ aus den Jahren 1807 und 1810 beklagen, dass die „Zucht und Ordnung der Fortbildungsschüler zu wünschen“ übrig lasse. Wörtlich ist zu lesen: „Die 13 Mädchen, die sich erfrechten, in St. Leon zu tanzen, wurden zu 1/8 Wachs verurteilt. Eingedenk der schlechten Beispiele, die gute Sitten verderben, drohte man vorzüglich damit, dass bei weiteren dergleichen Übertretungsfällen die Strafe geschärft werde, entweder mit öffentlichem Knien durch den ganzen Nachmittagsgottesdienst oder mit Einhäuslung sechs Stunden lang.“ Zeitzeugen berichten auch über den Unterricht in der Zeit des Nationalsozialismus.

Kuno Schnader verfasste die beiden historischen Kapitel und Carmen Gehrlein vom Arbeitskreis Heimatgeschichte zeichnete in Kooperation mit den Lehrerinnen Ute David, Simone Eichner, Jasmin Engelberth, Ipek Gecmen, Sina Steinbach und Simone Weik für das einladende Layout verantwortlich. Die Bildbearbeitung lag in Händen von Carmen Gehrlein und Simone Echner. Das Lektorat haben Jasmin Engelberth und das Redaktionsteam des Arbeitskreises Heimatgesichte mit Wilhelm Mertel, Willi Laier, Roswitha Thome und Willi Steger übernommen. Die Koordination besorgte Nadine Hartmann vom Hauptamt.

Die Festschrift ist im Sekretariat der Parkringschule erhältlich.

Wieslocher Nachrichten – Walldorfer Rundschau vom Dienstag, 12. Juni 2018, Seite 6