„Innovativ und in die Zukunft gewandt“
50 Jahre Parkringschule St. Leon-Rot: Festakt mit Rückblick auf
die Anfangsjahre, Akrobatik und Musik
St. Leon-Rot. (tore) „Allen Grund zum Feiern“ hat die Parkringschule: Das meinte Bürgermeister Dr. Alexander Eger anlässlich des 50-jährigen Jubiläums, das mit einem Festakt in der Multifunktionshalle begangen wurde. Die Gemeinde könne für das Schulleben natürlich nur die Rahmenbedingungen schaffen. Mit den Worten „Die Schule lebt von den Menschen, die in ihr wirken“ bedankte Eger sich bei allen in den zurückliegenden Jahren am Schulleben Beteiligten.Schulgeschichte sei aus Sicht der Gemeinde oft auch Baugeschichte, daher skizzierte der Bürgermeister die Entwicklung vom Baubeschluss 1962 über die Fertigstellung 1968 und das Ende der Kastanienschule 1994 bis zu den regen Bautätigkeiten der letzten Zeit: Im Jubiläumsjahr selbst entstehe ein Anbau für über fünf Millionen Euro. All dies sei immer eine Investition in die Zukunft – eine Sichtweise, die bereits der damalige Bürgermeister Isidor Thome bei der Eröffnung vertrat: „Dieses Kapital wird tausendfach Zinsen tragen.“
Rektor Axel Glanz, selbst erst seit diesem Schuljahr im Amt, widmete sich den Grundfragen „Wer bin ich?“, „Woher komme ich?“ und „Wohin gehe ich?“. „Kerngesund“ sei die Schule mit 478 Schülern und 43 Lehrkräften, attestierte er. Mit einer dreistufigen Primarstufe und einer überwiegend zweizügigen Sekundarstufe – Tendenz steigend – habe man stabile Schülerzahlen. Pädagogik sei schon immer großgeschrieben worden, neue Ideen wurden regelmäßig versuchsweise eingeführt – ein Befund, den die Rektoren im Ruhestand bestätigen konnten. Als von außen Kommendem falle ihm zudem die besondere Verbundenheit von Schülern, Lehrkräften und Bevölkerung mit „ihrer“ Schule auf, so Glanz. Eltern wüssten ihre Kinder gut aufgehoben und es bestünden zahlreiche Kooperationen mit Vereinen oder etwa der Musikschule.
Für Staunen und Begeisterung sorgten Beiträge der Artistik- und Akrobatik-AG unter der Leitung von Ute David und Gerald Zimmermann. Ein munteres Intermezzo präsentierten Schüler der siebten Klasse mit der Theaterszene „die beste Lügnerin der Welt.“ Für das staatliche Schulamt Mannheim überbrachte der leitende Schulamtsdirektor Hartwig Weik – von 1992 bis 2002 selbst Rektor der Schule – herzliche Glückwünsche. Die Schule sei „immer innovativ, kreativ und in die Zukunft gewandt“ gewesen.
Auflockerung in den Reigen der Reden brachte ein Gespräch zwischen den ehemaligen Rektoren Kuno Schnader (1966 bis 1977) und Hartwig Weik: Während Weik ihm die Diskussionsbälle zuwarf, wusste Schnader humorvolle Anekdoten aus den Anfangsjahren zu berichten. 750 Schüler wurden damals von 18 Lehrkräften unterrichtet, in äußerst beengten Verhältnissen, mehrere Klassenzimmer waren in ein Gasthaus und eine Zigarrenfabrik ausgelagert.
Nicht minder humorvoll berichtete Rektor Wolfgang Bentzinger von seiner Schaffenszeit an der Schule (1978 bis 1991). Beeindruckend sei die Vielzahl an Projekten und AGs in dieser Zeit gewesen, von Tischtennis über eine der ersten Computer-AGs im Landkreis bis hin zur exotischen Bonsai-AG. Hervorgehoben wurde das Engagement von Werner Planck, des inzwischen verstorbenen Konrektors, der mit dem Schulchor „Roter Kehlchen“ und der Orff-AG musikalische Akzente setzte.
Pfarrer Manfred Woschek von der katholischen Seelsorgeeinheit Walldorf-St. Leon-Rot überbrachte auch stellvertretend für seine evangelische Kollegin Katharina Wendler Geburtstagsglückwünsche und ein Präsent. In seiner Rede sprach er sich gegen eine zunehmende „Ökonomisierung“ aller Lebensbereiche aus, gerade auch der Schule. „Der Mensch ist nicht nur Summe seiner Leistungen, sondern Ebenbild Gottes.“
„Zukunft kann man bauen“ – angelehnt an dieses Zitat von Antoine de Saint-Exupéry sprach die ehemalige Rektorin Gitta Beiner-Schulitz davon, dass man Schule bauen könne und hier „Bausteine fürs Leben“ setze – „das richtige und notwendige Rüstzeug für ein selbstbestimmtes Leben“. Für die Zukunft wünschte sie dem Kollegium ihrer ehemaligen Wirkungsstätte „Kraft, Kreativität und Ausdauer sowie Gottes Segen“.
Für Musik sorgten die Bläserklasse – die mit „Monsterrock“ bewies, wie unterhaltsam Blasmusik sein kann – und die Schulband „Parkring Rockers“ unter anderem mit „TNT“ von AC/DC. Auch der Männerchor des Frohsinns Rot überbrachte einen musikalischen Gruß, mit dem Verein pflegt die Schule ebenfalls eine Kooperation.
Anlässlich des Jubiläums hat die Schule eine umfassende Festschrift erstellt, an der maßgeblich die Lehrerinnen Ute David, Jasmin Engelberth, Sina Steinbach, Ipec Gecmen und Simone Weik beteiligt waren, ebenso mit großem Einsatz Carmen Gehrlein vom Arbeitskreis Heimatgeschichte und Kuno Schnader. Erhältlich ist sie im Sekretariat der Schule oder im Rathaus. Schnader wurde in der Feierstunde als „erster“ Rektor ausgezeichnet, während Gitta Beiner-Schulitz für die längste Amtszeit geehrt wurde.
Wieslocher Nachrichten – Walldorfer Rundschau vom Samstag, 19. Mai 2018, Seite 6