Archiv für den Monat: Mai 2018

Festakt 50 Jahre Parkringschule St. Leon-Rot

„Innovativ und in die Zukunft gewandt“

50 Jahre Parkringschule St. Leon-Rot: Festakt mit Rückblick auf

die Anfangsjahre, Akrobatik und Musik

St. Leon-Rot. (tore) „Allen Grund zum Feiern“ hat die Parkringschule: Das meinte Bürgermeister Dr. Alexander Eger anlässlich des 50-jährigen Jubiläums, das mit einem Festakt in der Multifunktionshalle begangen wurde. Die Gemeinde könne für das Schulleben natürlich nur die Rahmenbedingungen schaffen. Mit den Worten „Die Schule lebt von den Menschen, die in ihr wirken“ bedankte Eger sich bei allen in den zurückliegenden Jahren am Schulleben Beteiligten.Schulgeschichte sei aus Sicht der Gemeinde oft auch Baugeschichte, daher skizzierte der Bürgermeister die Entwicklung vom Baubeschluss 1962 über die Fertigstellung 1968 und das Ende der Kastanienschule 1994 bis zu den regen Bautätigkeiten der letzten Zeit: Im Jubiläumsjahr selbst entstehe ein Anbau für über fünf Millionen Euro. All dies sei immer eine Investition in die Zukunft – eine Sichtweise, die bereits der damalige Bürgermeister Isidor Thome bei der Eröffnung vertrat: „Dieses Kapital wird tausendfach Zinsen tragen.“
Rektor Axel Glanz, selbst erst seit diesem Schuljahr im Amt, widmete sich den Grundfragen „Wer bin ich?“, „Woher komme ich?“ und „Wohin gehe ich?“. „Kerngesund“ sei die Schule mit 478 Schülern und 43 Lehrkräften, attestierte er. Mit einer dreistufigen Primarstufe und einer überwiegend zweizügigen Sekundarstufe – Tendenz steigend – habe man stabile Schülerzahlen. Pädagogik sei schon immer großgeschrieben worden, neue Ideen wurden regelmäßig versuchsweise eingeführt – ein Befund, den die Rektoren im Ruhestand bestätigen konnten. Als von außen Kommendem falle ihm zudem die besondere Verbundenheit von Schülern, Lehrkräften und Bevölkerung mit „ihrer“ Schule auf, so Glanz. Eltern wüssten ihre Kinder gut aufgehoben und es bestünden zahlreiche Kooperationen mit Vereinen oder etwa der Musikschule.
Für Staunen und Begeisterung sorgten Beiträge der Artistik- und Akrobatik-AG unter der Leitung von Ute David und Gerald Zimmermann. Ein munteres Intermezzo präsentierten Schüler der siebten Klasse mit der Theaterszene „die beste Lügnerin der Welt.“ Für das staatliche Schulamt Mannheim überbrachte der leitende Schulamtsdirektor Hartwig Weik – von 1992 bis 2002 selbst Rektor der Schule – herzliche Glückwünsche. Die Schule sei „immer innovativ, kreativ und in die Zukunft gewandt“ gewesen.
Auflockerung in den Reigen der Reden brachte ein Gespräch zwischen den ehemaligen Rektoren Kuno Schnader (1966 bis 1977) und Hartwig Weik: Während Weik ihm die Diskussionsbälle zuwarf, wusste Schnader humorvolle Anekdoten aus den Anfangsjahren zu berichten. 750 Schüler wurden damals von 18 Lehrkräften unterrichtet, in äußerst beengten Verhältnissen, mehrere Klassenzimmer waren in ein Gasthaus und eine Zigarrenfabrik ausgelagert.
Nicht minder humorvoll berichtete Rektor Wolfgang Bentzinger von seiner Schaffenszeit an der Schule (1978 bis 1991). Beeindruckend sei die Vielzahl an Projekten und AGs in dieser Zeit gewesen, von Tischtennis über eine der ersten Computer-AGs im Landkreis bis hin zur exotischen Bonsai-AG. Hervorgehoben wurde das Engagement von Werner Planck, des inzwischen verstorbenen Konrektors, der mit dem Schulchor „Roter Kehlchen“ und der Orff-AG musikalische Akzente setzte.
Pfarrer Manfred Woschek von der katholischen Seelsorgeeinheit Walldorf-St. Leon-Rot überbrachte auch stellvertretend für seine evangelische Kollegin Katharina Wendler Geburtstagsglückwünsche und ein Präsent. In seiner Rede sprach er sich gegen eine zunehmende „Ökonomisierung“ aller Lebensbereiche aus, gerade auch der Schule. „Der Mensch ist nicht nur Summe seiner Leistungen, sondern Ebenbild Gottes.“
„Zukunft kann man bauen“ – angelehnt an dieses Zitat von Antoine de Saint-Exupéry sprach die ehemalige Rektorin Gitta Beiner-Schulitz davon, dass man Schule bauen könne und hier „Bausteine fürs Leben“ setze – „das richtige und notwendige Rüstzeug für ein selbstbestimmtes Leben“. Für die Zukunft wünschte sie dem Kollegium ihrer ehemaligen Wirkungsstätte „Kraft, Kreativität und Ausdauer sowie Gottes Segen“.
Für Musik sorgten die Bläserklasse – die mit „Monsterrock“ bewies, wie unterhaltsam Blasmusik sein kann – und die Schulband „Parkring Rockers“ unter anderem mit „TNT“ von AC/DC. Auch der Männerchor des Frohsinns Rot überbrachte einen musikalischen Gruß, mit dem Verein pflegt die Schule ebenfalls eine Kooperation.
Anlässlich des Jubiläums hat die Schule eine umfassende Festschrift erstellt, an der maßgeblich die Lehrerinnen Ute David, Jasmin Engelberth, Sina Steinbach, Ipec Gecmen und Simone Weik beteiligt waren, ebenso mit großem Einsatz Carmen Gehrlein vom Arbeitskreis Heimatgeschichte und Kuno Schnader. Erhältlich ist sie im Sekretariat der Schule oder im Rathaus. Schnader wurde in der Feierstunde als „erster“ Rektor ausgezeichnet, während Gitta Beiner-Schulitz für die längste Amtszeit geehrt wurde.

Wieslocher Nachrichten – Walldorfer Rundschau vom Samstag, 19. Mai 2018, Seite 6

Aufführung Musical: Kalif Storch

Der Kalif verwandelte sich in einen Storch

Zum 50. Geburtstag der Parkringschule wurde das Musical nach dem Märchen von Wilhelm Hauff aufgeführt

St. Leon-Rot. (agdo) Das Bühnenbild in der Multifunktionshalle der Parkringschule entführte in den Orient: Der Halbmond leuchtete über dem prunkvollen Palast des Kalifen, Palmen „wehten“ im Wind und orientalisch angezogene Mädchen und Jungen standen vor dem Palast. Zum 50-jährigen Bestehen der Parkringschule führten das „Chörle“ der Grundschule, die fünften Chorklassen, die Chor-AG und verschiedene Kunstklassen das Musical „Kalif Storch“ frei nach dem Märchen von Wilhelm Hauff unter der Leitung von Gerhard Schramm, Ronja Tropf und Konrad Knopf auf. Wilhelm Hauffs Märchen entstand 1826 und gilt als eine seiner bekanntesten Erzählungen.

Rund ein Jahr liefen die Vorbereitungen für das Musical: Die Schüler mussten sich mit dem Märchen vertraut machen, Lieder wurden einstudiert, Kostüme vorbereitet und das schöne Bühnenbild entworfen, erzählte Ronja Tropf vor der Aufführung. Rund 100 Kinder wirkten auf und hinter der Bühne mit, es war also jede Menge los. Wenn die Schüler bei ihrem großen Auftritt aufgeregt waren, so ließen sie es sich nicht anmerken, ganz professionell standen die kleinen Akteure auf der Bühne. Dort funkelte und glitzerte es überall.

In das Märchen führte Erzähler Tim ein: Eines Tages werden der Kalif Chasid (Aderyn) und sein Großwesir Mansor (Leticija) von einem alten Krämer aufgesucht, der ihnen ein geheimnisvolles schwarzes Zauberpulver verkauft. Jeder, der daran rieche, werde sich in ein Tier verwandeln und die Sprache der Tiere verstehen, erzählt der alte Krämer. Allerdings sollten beide Folgendes beachten: Solange der Zauber dauert, dürfe man keinesfalls lachen, denn dann vergesse man das Zauberwort „Mutabor“, mit dem man sich wieder in seine menschliche Gestalt verwandelt. Der Kalif und sein Großwesir kaufen neugierig das Pulver, probieren es aus – und verwandeln sich in Störche.

Begleitend zur Geschichte sangen die Chöre und Solisten die passenden Lieder über das Angebot des Krämers, die Weitläufigkeit des Palastes oder die Wirksamkeit des Zauberpulvers. Musikalisch begleitet wurden sie von Gerhard Schramm und Konrad Knopf (beide am Keyboard) sowie Julia Oberst an der Querflöte.

Der Kalif und der Großwesir sind zunächst begeistert – und zwar so sehr, dass sie die mahnenden Worte des alten Krämers vergessen und über sich selbst anfangen zu lachen. Und so passiert das, vor dem der Krämer gewarnt hatte: Die beiden vergessen die Zauberformel und können sich nicht mehr in Menschen zurückverwandeln. Eines Tages treffen Kalif Storch und sein Großwesir dann auf die Eule Lusa (Ha Lan), die in Wirklichkeit eine verwunschene Prinzessin ist. Lusa verrät ihnen, das sie den Zauberer Kaschnur aufsuchen müssen, denn von ihm stammt der Zauber.

Wie es bei fast jedem Märchen ist, endet auch das vom Kalifen mit einem Happy End: Zum Schluss verwandeln sich der Kalif, sein Großwesir und Lusa wieder in Menschen und kehren gemeinsam in den Palast zurück. Kinder und Erwachsene im Publikum staunten gleichermaßen über das tolle Stück und über die Akteure auf der Bühne, für die es verdientermaßen viel Applaus gab.

Wieslocher Nachrichten – Walldorfer Rundschau vom Freitag, 4. Mai 2018, Seite 3Musical